Polizei überspannt den Bogen

Ich kann nicht in Worte fassen, wie erschüttert ich über den heutigen law blog Eintrag: “ERNIEDRIGT UND BESCHMUTZT” bin. Ein 16 jähriges Mädchen musste sich bei einer Kontrolle vor einem Fu?ballspiel in Saarbrücken nackt ausziehen. Zitat: “In der Kabine musste ich mich ausziehen. Am Schluss verlangte die Polizistin, dass ich meinen Slip übers Knie ziehe und mich drehe.” Aus dem Interview geht hervor, dass mehrere Frauen so “kontrolliert” wurden. Auch wenn ich das hier ungern schreibe, aber solche Praktiken kann ich nur mit Untaten aus der Zeit des Nationalsozialismus assoziieren.

Was noch viel schlimmer ist, das Verwaltungsgericht des Saarlandes billigt die Leibesvisitation auch noch. Es wird eine Berufung geben und wenn diese nicht zugelassen wird zieht man eine Verfassungsbeschwerde in Betracht. Ich hoffe bei den Gerichten sitzen ein paar Sachverständige die überblicken was da passiert ist.

The (Mighty) Pirate Sessions

Heute wurde von Dubmood die Chipdisk mit dem Namen: The (Mighty) Pirate Sessions – Volume #1” [mp3, 53 MB] veröffentlicht. Wie die Bezeichnung Chipdisk vermuten lässt handelt es sich um Chipmusik. Die Tunes sind allesamt Cover von Amiga Tunes die auf Atari ST mit maxYMizer getrackt und mit STj gemischt wurden. Verwendet wurden 2 Atari 1040 ST und ein Mega ST + Yamaha DD12 für die Sprachausgaben.

In 35 Minuten hört man Tunes von Vain, Nuke, 4Mat, Gandb0x, Heatbeat, WoTW, Jeroen Tel, Daddy Freddy, Radix, Jester, Goto80, Jogeir und Jugi & Loonie. Einziges kleines Manko: die für meinen Geschmack zu häufige Nennung des Namens Dubmood. 😉 Insgesamt aber ein gro?artiger Mix, für Chipfans absolut zu empfehlen. Ich warte gespannt auf die hoffentlich bald erscheinende Volume #2.

 

Dubmood - The Mighty Pirate Sessions - Volume 1

 

Danke Starbuck.

noch mehr pong.mythos

Heute meldete die Veranstaltungsleitung das zu Leipzig (23. – 27.8.2006) und Bern (17.8. – 16.9.2007) vielleicht noch weitere Veranstaltungsorte dazu kommen. Im Gespräch sind für 2007: das Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main und Ausstellungen in Paris sowie Amsterdam/Antwerpen.

Forschungsprojekt – Scoringsysteme

Im letzten Jahr wurde die Studie “Scoringsysteme zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit – Chancen und Risiken für Verbraucher” vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) durchgeführt. Seit Februar 2006 liegt der 174 Seiten lange Bericht auf dem Webserver des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Ich bin zufällig darüber “gestolpert”.

Schon die ersten Zeilen sind bezeichnend. Von 500 Fragebögen an Kreditinstitute sind genau 29 beantwortet worden.

Komplett gelesen habe ich den Bericht noch nicht, aber beim Querlesen bemerkte ich schon, dass die Scoringsysteme nicht gut weg kommen. Datenschutzvergehen sind leider keine Seltenheit. Es flie?en nicht nur relevante Daten, wie z.B. ob ich Kredite abbezahle die ich in Anspruch genommen habe, in die Bewertungen ein. Auch spielt es eine Rolle welches Auto ich fahre, wo ich wohne und wie meine Nachbarn so finanziell dastehen. Oft umGEZogen? Schlecht. Kinder? Ganz schlecht. Und nicht nur die Schufa hat ein Scoringsystem. Nur wer wei? wo Scoring betrieben wird, kann auch nachfragen.

Zumindest die Schufa macht auf ihrer Webseite jetzt einen auf transparent und jeder kann seinen Score erfahren. Das ist auch noch nicht lange so. Beim sperren des eigenen Scores verhalten sie sich trotz “Auf besonderen Wunsch können wir die Berechnung von Scores für Sie ausschlie?en.” in der FAQ Arschlöchrig und versuchen es mit Hinhaltetaktik. Nur wer hartnäkig auf sein Recht besteht wird gesperrt.

Jeder Bürger sollte wissen, dass er das Recht hat sich zu informieren was über ihn: wo, wielange und warum gespeichert wird. Wenn Daten weitergegeben wurden, hat er auch das Recht zu erfahren warum und wohin.

Seit der Veröffentlichung dieser Zusammenfassung ist schon etwas Zeit vergangen, aber einen deutlichen Protest vermisst man an dieser Stelle. Ich habe zwar schon vor einiger Zeit mein Recht wahrgenommen meinen Schufa-Score zu sperren, diese Studie ist aber trotz Heise Artikel an mir vorbei gegangen. Darum rufe ich hiermit zum lesen, verstehen, weitererzählen und weiterbloggen auf.

Mission Eternity Platinen

Im etoy-Blog sind die ersten Bilder der “gepimten” Pixelmodul2 – Platinen für Mission Eternity online.

Nachtrag: Die erste Wand ist fertig eingebaut und funktioniert.

The MatriXX

In der südholländischen Stadt Delft wurde ein 8 m breites, 4 m hohes und 2 m tiefes 3D Display gebaut und in Betrieb genommen. Die “Electrotechnische Vereeniging” baute sich zu ihrem 100 Jährigen Bestehen dieses – laut eigenen Angaben – grö?te 3D Display der Welt.

MatriXX

Die 8000 Pixel bestehen aus Tischtennisbällen, in jedem steckt eine LED. Die Installation besteht aus 8 einzelnen 2x2x2 m Würfeln. Jeder Würfel wird von einem Mikrokontroller angesteuert. Diese so genannten Cube-Controller erhalten via DMX ihre Daten vom Main-Controller, dieser ist per USB an einen PC angeschlossen. Welche Software im einzelnen verwendet wird, ist leider nicht dokumentiert. Dafür aber das 3,2 Km Kabel, 800 Transistoren und 1600 Widerstände verbaut wurden.

Das Display kann nicht nur vorgefertigte Animationen abspielen, sondern es kann auch 3D Snake, 3D Pong und 3D Entenjagd gespielt werden. Es ist auch möglich Kurznachrichten (SMS) an das Display zu schicken.

Mehr Bilder und Videos findet man auf den Projektwebseiten.

Filiale Dubai

Kathe wird ab August für 7 Monate unser BlinkenArea – Dubai – Au?enposten sein. Um flei?ig vom Persischen Golf zu berichten hat sie ein Blog eingerichtet. Bis zum Abflug beibt es natürlich nicht leer, sondern es wird von den kleinen und gro?en Problemen geschrieben, die man so hat, wenn man sich länger in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhalten möchte. Angefangen von Arbeitserlaubnis und ärztlichen Untersuchungen über verschiedene Konsulate bis zum Visum wird es vermutlich viel berichtenswertes geben.

Vielleicht zieht sie ein paar gro?e Blinkenaufträge an Land. 😉

We feed the world

Ein Film den ich jedem empfehlen kann. Eine schöne Zusammenfassung gibt es bereits auf der We feed the world Wikipediaseite.

We feed the world - Brasilien
Foto: We feed the world – Filmladen GmbH 

Kooperation mit der etoy.CORPORATION

Auf dem 22C3 sa?en wir in der Blinkenarea zusammen und philosophierten über den Einsatz der TROIA Pixelraumtechnik für das aktuelle Projekt “mission eternity” der Internet – Künstlergruppe etoy. Die Gruppe ist unter anderem durch den so genannten Toywar bekannt geworden. Hierbei lieferten sie sich eine gro?artige Auseinandersetzung mit dem US Spielwarenhändler eToys um die Domain etoy.com, den sie mit Unterstützung der Internet – Öffentlichkeit gewannen. Weiterhin wurde die Gruppe für “The Digital Hijack” mit dem Kulturpreis Prix Ars Electronica ausgezeichnet.

Im April Digitalbrainstorm-Newsletter wird das Projekt so beschrieben:

“Mission Eternity” soll eine neue Form der Bestattung und des Gedenkens an verstorbene Personen etablieren. Das Künstlerkollektiv erfasst lebende Personen digital und erstellt ein individuelles Porträt. Dieses als “Arcanum-Kapsel” titulierte Porträt besteht aus Daten wie Texten, Bildern und Musik der betreffenden Person. Anstatt den Verstorbenen nur auf dem Friedhof zu beerdigen, sollen seine digitalen Daten für die Ewigkeit aufbewahrt und für die Allgemeinheit per Server und Handy abrufbar gemacht werden. Das digitale Vermächtnis des Toten wird somit auf eine endlose Reise durch Raum und Zeit geschickt.

Die Informationen gehen zusätzlich auch mit einem Frachtcontainer auf Welttournee. Das Innere des Containers wird mit Pixeln ausgestattet, wie ein begehbarer Bildschirm. Die gespeicherten Informationen der Personen sollen in diesem Container wiedergegeben werden.

Bei der Pixeltechnik greift etoy auf eine für das Projekt angepasste Version der TROIA Hard- und Software zurück. Die Pixelmodule wurden von der Defekt GmbH angepasst. Es werden andere Chips, für LEDs mit höherem Strom, verwendet. Weiterhin sind die LEDs jetzt direkt auf die Platine gelötet. Insgesamt sollen 18000 LEDs verbaut werden. Der Bau des Containers ist in vollem Gange, die ersten Berichte (Prototyp Pixel, Pixeltank Verkabelung, usw.) gibt es im etoy Blog.

Pixeltank - leer
etoy Pixeltank vor dem Ausbau

Wer sich für mehr Infos zu dem Projekt interessiert, findet im etoy Press review Mai 2006 einige Artikel. Der erste Proband für die Konserve ist mit Sepp Keiser auch schon gefunden.

ILA 2006 – Nachtrag

Wie unten angekündigt, noch ein paar Worte zur ILA 2006. Mein letzter ILA Besuch liegt einige Jahre zurück und mein Eindruck war, dass der Platz für das Millitär zugenommen und der für die Raumfahrt abgenommen hat. Die Qualität der Präsentationen war sehr durchwachsen. Positiv sind bei mir Snecma und MTU in Erinnerung geblieben. Bei Snecma auf dem Stand konnte man sich auch als “Normalbürger” z.B. die Ariane Triebwerke Vulcain 2 und HM7B ganz genau und ohne Absperrungen ansehen. Bei MTU bekamen wir auf Nachfrage eine Führung über den Stand und kurze Erklärungen zu Eurofighter, A318 und A400M Antriebseinheiten.

Richtig tolle “High-Tech-Sachen” gab es allerdings nicht zu sehen. Die millitärischen Ausstellungsstücke machten teilweise einen veralteten Eindruck, gelegentlich waren die Sachen in den Vitrinen sehr verstaubt. Sicherlich erwartet keiner die neusten Geheimprojekte, aber für 16 € Eintritt kann man wenigstens mal mit einem Pinsel über die Sachen gehen. Die Krönung war dieses Cockpit, bei dem fast alle Instrumente durch schlechte Pappmodelle oder Aufkleber ersetzt wurden. Das sie Angst um ihre Sachen haben muss man eben respektieren.

Bei den Raumfahrt Ausstellern gab es schöne Mond und Marslandschaften mit Modellen von Satelliten, Sonden und Landern. EADS hatte einige aus der Ferne interessante Projekte, aber diese konnten nur von ausgewählten Leuten betrachtet werden. Wir durften nur wissen, dass es ein neuartiges Satelliten-Konzept wäre und bekamen ein paar Heftchen mit altem Krempel zugesteckt die wir auch gleich zurückgaben.

Bei den russischen Ständen hatte ich den Eindruck, dass da viel Potential steckt was aber keiner ernst nimmt oder ernst nehmen will, sowohl bei den Passagierflugzeugen als auch bei der Raumfahrt. Imagemä?ig müssen sie wohl Jahre aufholen.

Bei den “echten” Flugzeugen war natürlich der A380 der Hingucker. Man konnte die unterschiedlichsten Fluggeräte stehen, fliegen oder fahren sehen. Von Apache, Mig 29 und Eurofighter über Propellerflugzeuge und Kunstflieger bis hin zur Awacs war alles zu sehen.

Lustig war die Bundeswehr die ihr System FAST (Flugabwehr – Aufklärungsschnittstelle Tiefflugbereich) präsentierte. Sie zeigten uns auf ihrem Bildschirm den Luftraum über Berlin, aber der Eurofighter der vor der Antenne auf und ab flog war angeblich zu dicht. Nagut, wäre er wirklich feindlich, wäre es sowieso zu spät.

Die Geschmaklosigkeit der ILA 2006 war für mich ein Joker auf einem B-1B Lancer (strategischer Bomber) der US-Armee der Karten mit Bomben fallen lässt und der Beschriftung “The Last Laugh”.