Interessanter Text zum Polizeieinsatz beim G20-Gipfel in Hamburg

Am vergangenen Wochenende plus Brückentag und 3. Oktober bin ich an das Ostufer der Elbe in der Prignitz gefahren. Dort habe ich mich mit den BBM getroffen, mit denen ein Teil der BlinkenArea bei TROIA zusammengearbeitet hat, um neue Projekte zu planen – mehr dazu poste ich evtl. später…

Die BBM haben mir von sehr interessanten und zugleich verstörenden Einsichten in den Polizeieinsatz rund um den G20-Gipfel in Hamburg berichtet, bei dem es wohl zahlreiche Verletzungen der Bürgerrechte gab. Jetzt ist ein Artikel von Olaf Arndt (BBM) dazu auf Telepolis veröffentlicht worden, Die Herrschaft über die Wirklichkeit hat die Polizei, den ich sehr zum Lesen und Weiterverlinken empfehlen kann.

Stromverteiler mit Blick auf Innereien

Als Vorbereitung fürs Chaos Communication Camp 2015 habe ich den alten BlinkenArea-Stromverteiler aktualisiert: einen FI-Schalter mit 30mA eingebaut und die Schmelzsicherungen durch Leitungsschutzschalter ersetzt. Weil die alte Abdeckung danach nicht mehr passte, musste eine neue her. Die ist transparent und hat direkt den Schaltplan mit eingraviert:

BlinkenAreaStromverteiler

BlinkenAreaStromverteiler_offen

BlinkenAreaStromverteiler_Schild

Eine Zensur findet nicht statt

Zensurtoast

Deutscher Engagementpreis: Abstimmen für Ingenieure Ohne Grenzen

Kurzfassung für Eilige: Ich bin auch für Ingenieure Ohne Grenzen e.V. aktiv. Der Verein ist für den deutschen Engagementpreis in Höhe von 10000€ nominiert. Bitte stimmt bis zum 1. November (einschlie?lich) für IngOG ab:

Deutscher Engagementpreis:
Abstimmen für Ingenieure Ohne Grenzen

Neben meiner Aktivität in der BlinkenArea bin ich u.a. auch bei Ingenieure Ohne Grenzen e.V. in der Regionalgruppe Aachen aktiv. Dort arbeite ich in einem Projekt zur Verbesserung von Kleinst-Wasserkraftwerken in Nepal mit. IngOG ist für den deutschen Engagementpreis in der Höhe von 10000€ nominiert. Au?erdem wurde im Verein nun entschieden, dass das Preisgeld auch in unser Wasserkraftwerks-Projekt flie?en soll. Daher bitte ich Euch über den Link weiter oben für Ingenieure Ohne Grenzen abzustimmen. Die Abstimmung läuft noch bis zum 1. November (einschlie?lich).

Wer neugierig geworden ist und mehr über das Projekt erfahren möchte, kann unsere Projektseite bei IngOG besuchen und unser neustes Video anschauen:

OHM2013 in concert

Kimiko Ishizaka played Bach and Chopin on a piano for hundreds of nerds. We enjoyed listenig to her. It was a great performance. With this performance she announced her upcoming concert tour which is dedicated to promoting the creation of more public domain scores and recordings.

Optimierungsversuch (gescheitert)

Gestern war ich zu Besuch im Regierungspräsidium Stuttgart. Bei der Einladung freute ich mich über die positive Entwicklung, dass Besprechungsraumnummern durch Städtenamen ergänzt wurden, denn jedes Mal stehe ich am Empfang und krame nach der Raumnummer, weil ich sie mir natürlich nicht gemerkt habe. Ein Besprechungsraum der sonst eine unhandliche vierstellige Nummer trägt, hat nun z.B. den Zusatz Hamburg, Berlin oder Hohenstein-Ernstthal (ein Spa?!).  Mit grö?ter Freude teilte ich dem Pförtner den Namen des Besprechungsraumes mit, den ich mir problemlos gemerkt hatte. Der guckte mich entgeistert an und meinte: “Ich brauch die Raumnummer, die Namen sind neu, die wei? ich nicht.” Und schon ging die Kramerei in der Tasche wieder los. Ich hatte die Raumnummer natürlich dabei, weil ich – wie in der Verwaltung üblich – die E-Mail mit der Einladung ausgedruckt hatte.

Auch wenn das oben genannte Beispiel genau meine Wahrnehmung der öffentlichen Verwaltung widerspiegelt, möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass die Sache mit den Raumnamen im Regierungspräsidium Freiburg ganz hervorragend funktioniert.

Router-Zwang bei O2/Alice & Vodafone

Seit einiger Zeit zwingen O2/Alice & Vodafone einige Kunden ihre hauseigenen Router zu kaufen und zu nutzen. Es gibt nur noch einen “Freischaltcode” der in den Router eingegeben werden muss. Die Konfigurationsdaten werden dann per TR-069 geholt und automatisch eingetragen. Der Kunde gelangt nicht mehr an die Konfigurations- und Einwahldaten seines Anschlusses. Auch nicht auf Nachfrage. Die Bundesnetzagentur ist über die Sache informiert und es wird daran gearbeitet. Es handelt sich um einen klaren Versto? gegen §11 des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen (FTEG). Hier steht im Absatz 3:

“Betreiber öffentlicher Telekommunikationsnetze dürfen den Anschluss von Telekommunikationsendeinrichtungen an die entsprechende Schnittstelle aus technischen Gründen nicht verweigern, wenn die Endeinrichtungen die geltenden grundlegenden Anforderungen erfüllen.”

So klar und eindeutig sind Gesetzestexte selten.

Auch wenn man eigentlich Recht hat, ist das Problem noch lange nicht gelöst. Denn was nützt es dem Kunden ein Gesetz in der Hand zu haben, wenn der Provider die Herausgabe der Zugangsdaten verweigert. Bis die Klage durch ist oder die Bundesnetzagentur etwas erwirkt hat können Monate und Jahre vergehen.

Wer seine Zugangsdaten haben möchte muss also seinen eigenen Router “hacken” bzw. seine eigenen Login-Daten ausspähen in dem er seinen Datenverkehr “abschnorchelt”. Wie man seine O2/Alice VoIP Konfigurationsdaten herausbekommt hat Benjamin Schischka zusammen getragen. Bei Vodafone ist es möglich die Konfigurationsdaten der Easybox verschlüsselt zu exportieren. Im Arcor User Forum findet man einen Einstieg um die exportierten Daten zu entschlüsseln und so an sein Passwort zu kommen.

Die Provider versuchen natürlich diese Informationen und Programme zu blockieren, allerdings dürfte es schwer werden jemanden zu verurteilen, weil er seine eigenen Daten untersucht und seine eigenen Login-Daten herausfindet um sie dann zu nutzen.

Nachtrag:

Laut PC Welt geben die Provider übrigens Sicherheitsgründe für die Nichtherausgabe der Zugangsdaten an. Klar, ist es viel sicherer, wenn der der Kunde seine Zugangsdaten nicht hat und diese erstmal unverschlüsselt zum Router übertragen werden. Au?erdem kann man so die Konfiguration des Routers ändern, ohne das es der Kunde merkt und blöde Fragen stellt. Es ist auch sicherer wenn Mieter keine Schlüssel mehr bekommen würden und für mein Geld wäre es auch sicherer, wenn ich keine PIN’s und TAN’s mehr hätte. Die könnten vor der Transaktion doch unverschlüsselt zwischen Bank und Computer ausgetauscht werden. Vielleicht per TR-069? Dann muss man sich um nichts mehr kümmern. Und wenn die Bank meint, ich müsse etwas kaufen, dann können die das auch gleich für mich machen.

Ich suche keine Freunde am Arbeitsplatz

Jedes Jahr im Oktober oder November geht es los. Es müssen Termine für Weihnachtsfeiern oder Treffen auf dem Weihnachtsmarkt gefunden werden. Ich möchte das alles nicht. Der soziale Druck lastet schwer auf meinen Schultern. Ich arbeite gern und das meiste mit dem ich Geld verdiene macht mir Spa?. Ich empfinde das als gro?en Luxus. Ich möchte aber mit den meisten meiner Arbeitskollegen keine Freizeit verbringen. Arbeiten super, Freizeit nein. Nicht weil ich sie nicht mag oder ich mich für etwas besseres halte, ich möchte es einfach nicht. Ich habe eine Hand voll Freunde und mit denen kann ich schon kaum Zeit verbringen. Um nicht als Spielverderber da zu stehen, soll ich aber Zeit mit meinen Arbeitskollegen verbringen. Nach der Arbeitszeit. Auf eigene Kosten. Ich verstehe das nicht, vermutlich bin ich ein “Sozialkrüppel”. Beim letzten Abteilungsausflug habe ich mich ganz gut gedrückt und bin lieber arbeiten gegangen. Ich habe nicht zugesagt, dass ich am Gruppenticket partizipieren möchte und bin auch nicht hingegangen. Trotzdem musste ich einen Anteil am Gruppenticket bezahlen. Ich stelle niemandem meine Privatausflüge anteilig in Rechnung, nur weil er nicht explizit abgesagt hat. Es waren 3,75 € und vielleicht ist das heute eben der Preis für einen Tag Privatsphäre. Mit meiner Wahrnehmung hätte ich nun zumindest verstanden, wenn ich eine private Veranstaltung ausrufe und es Personen gibt, die sich nicht melden, dass sie nicht daran teilnehmen wollen. In meinem Fall ist das leider nicht so. Es gab nun die Ansage: weil bei der letzten Veranstaltung nicht alle dabei waren (nicht nur ich), geht das Referat gemeinsam essen und wir suchen einen Termin bei dem definitiv alle können. Ich kann mich nicht wehren ohne unhöflich zu sein. Ich muss den Zeitdiebstahl ertragen. Mein Arbeitgeber übrigens nicht. Wenn ich nach Zeitdiebstahl google, dann erhalte ich zu oberst die Aussage: “Wer seinen Arbeitgeber bei der Arbeitszeit betrügt, muss mit einer au?erordentlichen Kündigung rechnen.” Es ist ein Jammer.

Seit etwa einem Jahr studiere ich berufsbegleitend und habe dieses Studium zum Gegenstand eines sozialen Experiments gemacht. Ich habe in den ersten Monaten praktisch an keinen au?erunterrichtlichen Veranstaltungen teilgenommen. Theoretisch könnte es jedem vollkommen egal sein was mit den anderen Studenten ist. Jeder hat einen Job und sein Umfeld. Man trifft sich, man lernt, schreibt Prüfungen und nach zwei Jahren klatscht man ab und sagt super fertig Ziel erreicht. Das was uns im MBA-Studium ewig vorgekaut wird. Effizienz: „Die Dinge richtig tun.“ Zielerreichung! Ziel ist der Abschluss. Es ist nicht das Ziel Kumpel von allen Studenten und Ausbildern zu werden. Vielleicht gibt es aus einer Gruppe von 25 Leuten noch 2 oder 3 mit denen Du gut klar gekommen bist und man hält den Kontakt, vielleicht entwickelt sich auch eine Freundschaft. Aber mit allen? Wenn Du Deine Freizeit nicht mit Deinen Kollegen teilst ist die Quittung, dass sie Dich für sozial inkompetent halten, ganz egal was Du in Deiner Freizeit machst und das projizieren sie auf Deine berufliche Kompetenz. Es wird so oft vom “Mittelweg” gesprochen, aber den geht kaum jemand. Entweder Du bist mein Freund und wir drücken uns und lecken uns die Bakterien an die Wangen wenn wir uns sehen und gehen auf den Weihnachtsmarkt oder Du bist mein Feind und es geht gar nichts. Während unseres Studiums müssen wir regelmä?ig unsere Kommilitonen beurteilen (KODE Kompetenztest). Die Kategorien sind so gewählt, das wir überhaupt keine richtige Aussage treffen können, denn die Fragen beziehen sich alle auf das Berufsleben. Die Ergebnisse haben weder etwas mit der tatsächlichen beruflichen Leistung noch mit der Leistung im Studium zu tun. Es sind überwiegend subjektive Angaben über das Verhalten in den Pausen und der Freizeit. Ganz vereinfacht, ein Sympathie Barometer. Ich habe dort z.B. schlechte Werte bei der Kommunikation und sehr gute bei der (fachlichen) Kompetenz. Beides stimmt nicht. Ich bin für zwei Jahre in die öffentliche Verwaltung ausgeliehen und wäre ein denkbar schlechter Beamter. Verwaltungsvorschriften, Registratur, Verfügungen? Nichts worin ich gut bin. Auch in der Informatik gibt es reihenweise bessere Leute als mich. Ich kann aber Informatikern die Belange von Nichtinformatikern und umgekehrt gut erklären und vermitteln. Das mache ich im wesentlichen und das funktioniert ganz gut. Auf beiden Seiten kann ich die Wünsche näher in Richtung Realität bringen und Hinweise, Alternativen sowie Erfahrungen beisteuern. Das ist reine Kommunikation. Manchmal ist Kommunikation auch keine Kommunikation. Wichtig ist der Sender aber entscheidend ist nur das, was beim Empfänger ankommt.

Liebe Sender dieser Welt, manchmal enthält nichts senden mehr Information als irgendetwas senden. Alle Zeit die Ihr in die Vorbereitung eurer Sendung steckt, zahlt sich beim Empfänger mehrfach aus. Als Sender habt ihr die Möglichkeit die Zeit des Empfängers zu bereichern oder zu verschwenden.

Liebe Vorgesetzten, liebe Kollegen liebe Empfänger dieser Welt, stellt eure Antennen ab und zu mal neu ein. (Es gibt Menschen die gern mit euch arbeiten, aber keine Freizeit mit euch verbringen wollen.)

 

Wie die Zurich Geld “verdient”.

Mein ehemaliger Arbeitgeber gab mir die Möglichkeit in eine betriebliche Altersvorsorge zu investieren. Der Vertrag lief bei der Zurich. Die Zurich Gruppe Deutschland ist ein gro?er Anbieter im Bereich fondsbasierter Riester-Produkte und arbeitet eng mit der Deutschen Bank-Tochter DWS zusammen.

Beim Wechsel meines Arbeitgebers gab es trotz mehrmaligem Schriftwechsel keine Möglichkeit die Versicherung auf meinen neuen Arbeitgeber zu übertragen, was dazu führte, dass die Versicherung kurzerhand auf mich als Person überschrieben wurde und ich Mahnungen zur Zahlung von Arbeitgeber und Arbeitnehmerbeitrag erhielt. Mir gelang es – allerdings nur mit gro?em Aufwand und gegen den Willen der Zurich – die Versicherung Beitragsfrei zu stellen.

Bis zum Tag des “Einfrierens” hatte ich 1750 € eingezahlt. Ich hatte nun die Wahl das Geld 30 Jahre liegen zu lassen, um es dann vielleicht ohne Verlust ausbezahlt zu bekommen oder die Versicherung zu meinem Nachteil zu kündigen. Was genau bei einer Kündigung übrig bliebe, konnte oder wollte mir die Zurich nicht sagen. Da ich das Geld nicht noch 30 Jahre für DWS Investitionen zur Verfügung stellen wollte, schämte ich mich für die Blödheit den Vertrag überhaupt unterschrieben zu haben und kündigte.

Ich bekam irgendwann eine Bestätigung und etwas später 881,67 € überwiesen. Das war das was die Zurich in etwa drei Jahren aus 1750 € gemacht hat. Etwas mehr als die Hälfte Verlust genauer -868,33 €. Ich bat die Zurich mir zu erklären was mit dem Geld geschehen ist und warum nur etwa die Hälfte übrig ist. Auf Briefe und E-Mails antwortete die Zurich überhaupt nicht und auf Einschreiben immer erst nach einer Nachfrage. Ich bekam zwar zwei Briefe mit mehreren Seiten Text, aber Antworten bekam ich keine. Es wäre alles in Ordnung, das könne ich in den AGB nachlesen und was ganz genau mit dem Geld passiere ist wäre ein Geschäftsgeheimis. Ich machte noch zwei Anläufe, um zu erfahren was mit den verlorenen 868,33 € passiert ist, dann schrieb mir die Zurich, ich hätte sehr viele Informationen zu meinem Produkt erhalten und sie bitten um Verständnis, dass sie mir keine weitergehenden Informationen mehr erteilen können.

Lieber Kunde, wir werfen Dein Geld zum Fenster raus und wenn Du unbequeme Fragen stellst, dann antworten wir Dir einfach nicht. Das musst Du bitte so akzeptieren.

Das Geld war weg und alles was ich jetzt noch machen konnte war ihnen auf die Nerven gehen. Also, wenigstens noch ein Brief mit Strafanzeige an die Staatsanwaltschaft Bonn geschrieben. Die begutachtete den Fall und stellte das Verfahren relativ zügig ein. Alles andere hätte mich auch gewundert. Ich hatte den Eindruck, die Zurich hat den Beschluss selbst geschrieben. Besonders gefallen hat mir:

“Nach Abschluss der Ermittlungen hat sich kein Tatverdacht wegen Untreue oder anderweitiger Delikte gegen die Beschuldigten ergeben.”

Ich kann bis heute nicht nachrechnen, was die Zurich mit meinem Geld gemacht hat, für die Staatsanwältin sind die Ausführungen der Zurich jedoch au?reichend und nur das zählt. Sie schlie?t mit dem Satz:

“Ein strafrechtlich relevantes Verhalten ist aufgrund der Auszahlung des Betrages in Höhe von 881,67 Euro jedoch insgesamt nicht ersichtlich.”

Da bin ich ja richtig froh. Aber auch diese Fehlleistung wird meine Überzeugung vom Baum des demokratischen Rechtsstaats nicht erschüttern. Denn ihr seit nur die Schweine die sich dran reiben. Und irgendwie bin ich froh, dass mir das nicht nach 20 Jahren Versicherungslaufzeit passiert ist, sondern schon nach 3.