Auswärtiges Amt kehrt zu Windows zurück

2005 begann das Auswärtige Amt damit, die IT auf Open-Source umzustellen. 2007 wurde dies von den Verantwortlichen als Erfolgsgeschichte gefeiert. Die IT Kosten pro Arbeitsplatz waren mit etwa 1200 € pro Jahr so niedrig wie in keinem anderen Bundesministerium. Bis zu 5000 € gaben andere Ministerien pro Arbeitsplatz und Jahr aus. Dabei muss man bemerken, das etwa 80% der Arbeitsplätze verteilt im Ausland liegen. Beim Ausbau des weltweiten Intranets wurden statt mit proprietären Lösungen geplanten 100 nur 17 Millionen Euro mit freier Software eingesetzt.

Von diesen Zahlen möchte heute anscheinend niemand mehr etwas wissen. Am 10.02.2011 wurde vom Bundestag vertreten durch Dr. Ole Schröder erklärt, die Einsparungen wären nun doch nicht so gro?. Es hätte im Zusammenhang mit der freien Software Beschwerden der Nutzer gegeben. Fehlende Funktionen, mangelnde Bedienfreundlichkeit und Interoperabilitätsprobleme wurden als Beispiele genannt. Konkrete Angaben gab es leider nicht. Welche Funktionen haben gefehlt? Welche Mängel gab es an der Bedienfreundlichkeit? Haben Nutzer eventuell die mit Linux eingeführten Sicherheitsbeschränkungen falsch verstanden oder wurde es ihnen nicht erklärt? Was ist mit Interoperabilitätsproblemen gemeint? Womöglich das docx Dokumente im OpenOffice bisweilen komisch aussehen? Auch Word kann inzwischen im Open Document Format speichern, man muss es nur wollen. Die gesparten Kosten wären durch unerwartete Ausgaben, z.B. für die Erstellung von Drucker- und Scanner-Treibern, sowie durch erhöhten Schulungsaufwand fast aufgebraucht worden (leider keine Zahlen). Wir reden hier von einem zweistelligen Millionenbetrag. Das kann doch nur ein Spa? sein, klar haben Behörden manchmal sonderliche Hardware, aber kann man nicht für die Grö?enordnungen die eine Behörde umsetzt einen Linux-Treiber verlangen? Anderenfalls muss man den Hersteller eben wechseln. Was waren das für Schulungen, die so viel Geld gekostet haben?

Im letzten Jahr wurde im Auswärtigen Amt ein “Modernisierungsprozess” gestartet. Zurück zu Windows XP, später ein Upgrade auf Windows 7, Office 2010 und Outlook. Auf die Frage, wie das finanziert werden soll, gab es die Antwort, dass keine mittelbaren Kosten entstehen würden und sogar Effizienzgewinne erwartet werden.

Ich bin enttäuscht vom Auswärtigen Amt. Jeder der Open Source nutzt und sich etwas mit dem Thema auseinander gesetzt hat, wei?, dass hier nicht verantwortungsvoll mit dem Geld der Steuerzahler umgegangen wird. Wenn ich mir überlege, dass ich z.B. ein aktuelles Ubuntu oder Debian gegen ein XP tauschen und dafür Geld bezahlen soll, dann kann ich mir nur an den Kopf fassen. Das schafft momentan nur mein Arbeitgeber für höchstens 8 Stunden am Tag und dafür muss er zahlen. 😉

Artikel zum Thema auf Heise Open

Auslagen vom 26C3 bekommen!!!1!11!!

Leicht verspätet, aber besser als nie habe ich heute die Auslagen vom 26C3 bekommen (ja das war der Congress vor zwei Jahren). Somit entspannt sich der “keine gro?en Ausgaben für CCC Events mehr” Index und ich prognostiziere ein krasses Camp bei dem ordentlich Strom in Licht umgewandelt wird. 😉

Lieber per Outlook

Schon gleich im Januar erreicht mich eine Nachricht, die es bestimmt in die Schenkelklopfer 2011 schaffen wird.

“Ich persönlich und manche meiner Leute […] arbeiten oft lieber per Outlook, da das insgesamt schneller und zuverlässiger funktioniert.”

Das musste mal gesagt werden!

Ohne Daten keine (neue) Firmware

Bei Brother gibt es ohne Überwachung keine neue Firmware für einen Drucker. Wer eine neue Firmware haben möchte, muss der Übermittlung von Seriennummer, Modellname und Firmware-Version zustimmen. Klickt man auf “Nein” bricht das Update-Programm kommentarlos ab. Wirklich unterirdisch, was man sich alles gefallen lassen muss, um ein funktionierendes Gerät zu bekommen für das man auch noch Geld bezahlt hat.

brother-update

Und weil das nicht schlimm genug ist, gibt es noch ein weiteres “Feature”. Zum Update benötigt man einen Rechner mit Windows oder Mac OS. Ein Update mit anderen Betriebssystemen ist nicht vorgesehen. :-/

Passwörter in der Konsole generieren

Der Einzeiler:

for ((n=0;n<23;n++)); do dd if=/dev/urandom count=1 2> /dev/null | uuencode -m -| sed -ne 2p | cut -c-42; done

erzeugt 23 Passwörter (inkl. Sonderzeichen) mit einer Länge von jeweils 42 Zeichen.

Nachtrag:

Oder man benutzt: pwgen -y 23 42 😉 – Danke Daniel

605 Km mit Elektroauto?

Der Geschäftsführer der DBM Energy ist Ende Oktober 2010 mit einem Elektro-A2 von München nach Berlin gefahren. Angeblich ohne Zwischenstopp. Im elektrischen Fahrtenbuch ist die Fahrt dokumentiert, leider war der Elektro Audi A2 zwei mal komplett au?er Sicht, weil sich der Pressebus nach vorn abgesetzt hat. Es durfte kein unabhängiger Beobachter im Testfahrzeug mitfahren. Ich behaupte mal, das Fahrzeug wurde einfach getauscht. Die Angaben des Akkus sind zu fantastisch. 100 KWh bei 350 Kilogramm Gewicht und die Ladefläche des A2 wird nicht beeinträchtigt, da komplett im Unterboden verbaut. Richtig witzig wird es bei der Angabe der Lebensdauer, 10 (Zehn!) Jahre und sicherer Betrieb bei Temperaturen von -20 bis 80 °C. Sorry, meine Akkus in Uhren, Tastaturen und mobilen Geräten bei Zimmertemperatur halten nicht halb so lange. OK es sind keine Lithium-Metall-Polymer Akkus, aber mehr als doppelte Kapazität, bei gleichem Gewicht, doppelter Lebensdauer und angeblich annähernd gleichem Preis? So sehr ich als Fan von alternativen Antrieben auf so eine Technik hoffe, dass glaube ich erst, wenn ich so eine Elektroschmette nach einem Jahr Stadtverkehr mit Mama, 10 mal von München nach Hamburg geschunden habe. Ohne Zwischenstopp und Autotausch, versteht sich. 😉

Flüchtlinge im Ruhestand

Ein hörenswertes Hörspiel bzw. Dokustück wie es sich selbst nennt, über Flüchtlinge aus Ruanda, der Demokratischen Republik Kongo, Russland, Bosnien Herzegowina oder der DDR – 53:00 Minuten.

Zu finden im WDR Hörspiel-Podcast via iTunes (link) oder direkt als Download (mirror).

Auf der Suche nach einem besseren Leben sind sie vor Krieg, Völkermord, Unterdrückung und Perspektivlosigkeit aus ihren Ländern nach Deutschland geflohen und schlie?lich in Essen gelandet. Doch dort herrscht erst mal Ruhestand: Erzwungene Ruhe durch das notwendige Warten. Warten auf positive Entscheidungen in einem Asylverfahren, Warten auf ein Ankommen in der Fremde. Jetzt sprechen sie über ihre Aufbrüche und die damit verbundenen Erwartungen. Erzählungen, die über die spektakulären Aspekte der Flucht hinausgehen, ohne diese auszusparen. Ergänzt durch die Aussagen eines deutschen Sozialarbeiters und Flüchtlingsberaters, der das Ganze aus einer anderen Perspektive sieht.

The Grex System

http://www.cyberspace.org/

.org mit DNSSEC

Gerade hatten Stefan und ich darüber philosophiert, dass DNSSEC eine schöne Sache wäre. Nicht weil wir besonders von Cache Poisoning und Man-in-the-Middle geplagt sind, sondern als Mittel, um das Nachdenken bezüglich der Internetzensur wieder anzusto?en. Der Ansatz, mit einem verbogenen DNS-Eintrag auf ein Stoppschild zu zeigen, wenn man eine Domain anspricht die auf der Sperrliste steht, funktioniert dann nicht mehr. Es sei denn, die Behörden erhalten Zugriff auf die Zertifikate, dann ist aber das System ad absurdum geführt. Wir hoffen, dass durch dieses Mittel endlich die zuständigen Stellen bewegt werden, die Betreiber unrechtmä?iger Inhalte ausfindig zu machen und Server entsprechend abzuschalten bzw. die Personen vor einen Richter zu bringen. Das ist natürlich aufwändiger, als ein Stoppschild davor zu stellen. Das Argument, dass die Server alle im rechtsfreien Raum stehen ist übrigens falsch. Die Analyse einer geleakten Sperrliste ergab, das sich ca. 90% der Hosts auf dieser Liste im EU-Raum befinden und da gibt es ja wohl eine rechtliche Handhabe.

Zurück zum Thema: Zumindest für .org Domains kann es ab 15. Juli 2010 mit DNSSEC losgehen, berichtet heise.de.

shutdown -rF now

Wer nicht immer von der Dateisystemüberprüfung genervt werden möchte, wenn es dringend ist, kann (wenn sowieso ein Neustart anliegt oder geplant ist) den Neustart mit anschlie?endem Filesystem check mit shutdown -rF now ansto?en. Toll das ich das auch schon mitbekomme. ;-)