“Mein Tag ist gerettet..”

..war die absolut treffende Reaktion auf einen Gro?brand in den Niederlanden, die ich heute morgen in einer Email lesen durfte. Das Feuer hat nämlich in Eibergen bei Utrecht 364 Wahlcomputer zerstört. Das einzige, was daran bitter ist, sind 1,5 Millionen Euro Schaden, die wegen “höherer Gewalt” niemand übernehmen will und die nun vorerst zu Lasten der Stadt Köln gehen.

Hubertus Tempski vom Amt für öffentliche Ordnung spricht von einer “komplizierten Gemengelage”, da Nedap faktisch Monopolist ist (keine andere Wahl-Kiste hat bisher eine Zulassung erhalten) und es bis zu den nächsten Wahlen knapp werde, neue Wahlcomputer zu produzieren (schade 😉 ). Ich wei? nicht, wie Ihr das seht, aber die Sache ist doch glasklar: Die Wahlcomputer sind weg und das ist gut so. Und die Kölner dürfen wieder mit einem Stift auf einem Zettel ankreuzen. Jetzt muss man ihnen nur noch klar machen, warum sie sich darüber freuen können..

Anständig & STASI 2.0

Im Zusammenhang mit den aktuellen Geschehnissen in unserem Land, möchte ich hiermit auf T-Shirts aufmerksam machen, mit denen man seine Meinung dazu äu?ern kann, so man sie denn teilt:

aktuelle Links zum Thema:

Polizei überspannt den Bogen

Ich kann nicht in Worte fassen, wie erschüttert ich über den heutigen law blog Eintrag: “ERNIEDRIGT UND BESCHMUTZT” bin. Ein 16 jähriges Mädchen musste sich bei einer Kontrolle vor einem Fu?ballspiel in Saarbrücken nackt ausziehen. Zitat: “In der Kabine musste ich mich ausziehen. Am Schluss verlangte die Polizistin, dass ich meinen Slip übers Knie ziehe und mich drehe.” Aus dem Interview geht hervor, dass mehrere Frauen so “kontrolliert” wurden. Auch wenn ich das hier ungern schreibe, aber solche Praktiken kann ich nur mit Untaten aus der Zeit des Nationalsozialismus assoziieren.

Was noch viel schlimmer ist, das Verwaltungsgericht des Saarlandes billigt die Leibesvisitation auch noch. Es wird eine Berufung geben und wenn diese nicht zugelassen wird zieht man eine Verfassungsbeschwerde in Betracht. Ich hoffe bei den Gerichten sitzen ein paar Sachverständige die überblicken was da passiert ist.

Forschungsprojekt – Scoringsysteme

Im letzten Jahr wurde die Studie “Scoringsysteme zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit – Chancen und Risiken für Verbraucher” vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) durchgeführt. Seit Februar 2006 liegt der 174 Seiten lange Bericht auf dem Webserver des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Ich bin zufällig darüber “gestolpert”.

Schon die ersten Zeilen sind bezeichnend. Von 500 Fragebögen an Kreditinstitute sind genau 29 beantwortet worden.

Komplett gelesen habe ich den Bericht noch nicht, aber beim Querlesen bemerkte ich schon, dass die Scoringsysteme nicht gut weg kommen. Datenschutzvergehen sind leider keine Seltenheit. Es flie?en nicht nur relevante Daten, wie z.B. ob ich Kredite abbezahle die ich in Anspruch genommen habe, in die Bewertungen ein. Auch spielt es eine Rolle welches Auto ich fahre, wo ich wohne und wie meine Nachbarn so finanziell dastehen. Oft umGEZogen? Schlecht. Kinder? Ganz schlecht. Und nicht nur die Schufa hat ein Scoringsystem. Nur wer wei? wo Scoring betrieben wird, kann auch nachfragen.

Zumindest die Schufa macht auf ihrer Webseite jetzt einen auf transparent und jeder kann seinen Score erfahren. Das ist auch noch nicht lange so. Beim sperren des eigenen Scores verhalten sie sich trotz “Auf besonderen Wunsch können wir die Berechnung von Scores für Sie ausschlie?en.” in der FAQ Arschlöchrig und versuchen es mit Hinhaltetaktik. Nur wer hartnäkig auf sein Recht besteht wird gesperrt.

Jeder Bürger sollte wissen, dass er das Recht hat sich zu informieren was über ihn: wo, wielange und warum gespeichert wird. Wenn Daten weitergegeben wurden, hat er auch das Recht zu erfahren warum und wohin.

Seit der Veröffentlichung dieser Zusammenfassung ist schon etwas Zeit vergangen, aber einen deutlichen Protest vermisst man an dieser Stelle. Ich habe zwar schon vor einiger Zeit mein Recht wahrgenommen meinen Schufa-Score zu sperren, diese Studie ist aber trotz Heise Artikel an mir vorbei gegangen. Darum rufe ich hiermit zum lesen, verstehen, weitererzählen und weiterbloggen auf.

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Fotografiert an einem Verteilerkasten in Isny im Allgäu.

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