Der gläserne Deutsche

Der gläserne Deutsche, das die Post auf Knopfdruck Single-Frauen pro PLZ hat, hätte ich nicht gedacht. BDSG nutzen!

Flüchtlinge im Ruhestand

Ein hörenswertes Hörspiel bzw. Dokustück wie es sich selbst nennt, über Flüchtlinge aus Ruanda, der Demokratischen Republik Kongo, Russland, Bosnien Herzegowina oder der DDR – 53:00 Minuten.

Zu finden im WDR Hörspiel-Podcast via iTunes (link) oder direkt als Download (mirror).

Auf der Suche nach einem besseren Leben sind sie vor Krieg, Völkermord, Unterdrückung und Perspektivlosigkeit aus ihren Ländern nach Deutschland geflohen und schlie?lich in Essen gelandet. Doch dort herrscht erst mal Ruhestand: Erzwungene Ruhe durch das notwendige Warten. Warten auf positive Entscheidungen in einem Asylverfahren, Warten auf ein Ankommen in der Fremde. Jetzt sprechen sie über ihre Aufbrüche und die damit verbundenen Erwartungen. Erzählungen, die über die spektakulären Aspekte der Flucht hinausgehen, ohne diese auszusparen. Ergänzt durch die Aussagen eines deutschen Sozialarbeiters und Flüchtlingsberaters, der das Ganze aus einer anderen Perspektive sieht.

.org mit DNSSEC

Gerade hatten Stefan und ich darüber philosophiert, dass DNSSEC eine schöne Sache wäre. Nicht weil wir besonders von Cache Poisoning und Man-in-the-Middle geplagt sind, sondern als Mittel, um das Nachdenken bezüglich der Internetzensur wieder anzusto?en. Der Ansatz, mit einem verbogenen DNS-Eintrag auf ein Stoppschild zu zeigen, wenn man eine Domain anspricht die auf der Sperrliste steht, funktioniert dann nicht mehr. Es sei denn, die Behörden erhalten Zugriff auf die Zertifikate, dann ist aber das System ad absurdum geführt. Wir hoffen, dass durch dieses Mittel endlich die zuständigen Stellen bewegt werden, die Betreiber unrechtmä?iger Inhalte ausfindig zu machen und Server entsprechend abzuschalten bzw. die Personen vor einen Richter zu bringen. Das ist natürlich aufwändiger, als ein Stoppschild davor zu stellen. Das Argument, dass die Server alle im rechtsfreien Raum stehen ist übrigens falsch. Die Analyse einer geleakten Sperrliste ergab, das sich ca. 90% der Hosts auf dieser Liste im EU-Raum befinden und da gibt es ja wohl eine rechtliche Handhabe.

Zurück zum Thema: Zumindest für .org Domains kann es ab 15. Juli 2010 mit DNSSEC losgehen, berichtet heise.de.

Du bist Terrorist

Löschantrag – Endlich!

Juhuuuuu! Na endlich, da ist er, der Wikipedia-Löschantrag für eine von mir erstellt Seite. Ich hab mich schon total schlecht gefühlt, nicht betroffen zu sein. Es ist einfach uncool, mit keinem Löschantrag in Verbindung zu stehen. Nachdem die What The Hack als (Zitat)  Art “T-Online Sommercamp” in der Käsekaribik (Zitat Ende) zur Löschung vorgeschlagen wurde, ist es jedenfalls nur konsequent: Die jährliche Osterveranstaltung – Easterhegg –  des Chaos Computer Club ist natürlich total unwichtig und gehört gelöscht! Zur Begründung schreibt ein Benutzer, der ein Glas Wei?bier als Profilbild hat und auch diverse andere CCC-nahe Artikel zur Löschung vorgeschlagen hat:

“Ein Kaffeekränzchen von “ein paar hundert Leuten”, welche ihren Kaffee aus den “beliebten Tassen mit dem Logo der Veranstaltung” schlürfen. Klasse ist auch, dass sich die “jüngeren Mitstreiter” (gegen wen wird denn in die Schlacht gezogen?!?) die “Location” der alten Kämpen anschauen können. Da kommen Emotionen hoch und Erinnerungen werden wach. Hach ja – wat schön dat doch alles ist. Nur relevant, relevant isses nich mal ansatzweise.”

Ich denke, da gibt es Gegenstimmen.

Links zum Thema:

Volleyballturnier

Mancher Arbeitgeber hat 2009 immer noch nicht so richtig verstanden, wie das mit dem Datenschutz und der freien Meinungsbildung funktioniert. Mal dürfen irgendwelche Krankenkassen ihre Leistungen anpreisen, mal wird irgendwelcher Müll weitergeleitet, mal einzelne Parteiseiten gesperrt. Heute ploppte in meinem dienstlichen Mailaccount wieder Lustiges auf. Die Junge Union (das ist die Nachwuchsorganisation von CDU und CSU) läd zum Volleyball ein. Zitat: “Leider gibt es für die Teilnahme an diesen Turnier eine Altersbegrenzung. Teilnahmeberechtigt sind nur Männer und Frauen zwischen 14 und 34 Jahren.” Zitat von der Webseite der Jungen Union: “Mitglied der JU kann werden, wer das 14. Lebensjahr vollendet hat, mit 35 Jahren endet die Mitgliedschaft in der JU automatisch.” Das ist ja mal subtil!!!11!1!

Politische Zensur am Arbeitsplatz

Auf den Tag habe ich ja gewartet, Orwell war ein Optimist. Wir dürfen in den Pausen das Internet privat nutzen. Ich nutze diese Möglichkeit und lese mittags Nachrichten im Netz. Irgendwo war die Erklärung eines liberalen Steuerkonzeptes von Westerwelle und Solms verlinkt. Gelesen habe ich es nicht, denn die Seite fdp-fraktion.de ist gesperrt.

Zensur am Arbeitsplatz

Sofort habe ich die üblichen Verdächtigen durchprobiert. SPD und FDP sind verboten, CDU, die Grünen und die Linke jedoch nicht. Jetzt muss ich erst einmal wieder runter kommen.

Nachtrag:

NPD und DVU sind gesperrt, Republikaner nicht. Piratenpartei ist down, die Grauen und die KPD werden ebenfalls nicht geblockt. Das System soll mal einer Verstehen.

Kein Schlüssel zum Koffer

Altersbedingt habe ich mir nun auch so einen putzigen Trolley zugelegt, um angemessen Business-Kasper mä?ig über die Flughäfen der Welt zu streifen. In der Schachtel liegt ein Zettel:

Allgemeine Information

Bei Reisen in die USA kann jeder Koffer durch die TSA-Behörde (Transportation Security Administration) geöffnet und durchsucht werden. Verschlossene Koffer und Trolleys werden mitunter gewaltsam geöffnet. Um das zu vermeiden, wurden sogenannte “TSA-Schlösser” entwickelt.  Sie sind mit einem Generalschlüssel zugänglich, mit dem nur TSA-Mitarbeiter die Koffer öffnen und wieder verschlie?en können. Daher erhalten Sie auch keinen Schlüssel wenn Sie einen Artikel mit einem TSA-Schloss kaufen.

Gro?artig! Ich kaufe einen Koffer und die Amis haben den Schlüssel.

Datenschlampe

Na toll, ich habe für eine Dienstreise keinen Leihwagen von meinem Arbeitgeber erhalten, weil ich mich geweigert habe, mir meine Fahrerlaubnis kopieren zu lassen bzw. meine Führerscheinnummer von einer wildfremden Frau irgendwo speichern zu lassen.  Soweit ich wei?, steht im StVG nur etwas von Prüfung des Vorhandenseins.  Misstrauen ist im Übrigen angebracht: meine persönlichen Daten inkl. Geburtsdatum lagen auch schon in einem Excelsheet auf einem für alle Mitarbeiter zugänglichen Verzeichnis rum und selbige Daten wurden auch für das Angebot einer Altersvorsorge an die Deutsche Bank übermittelt – ohne mein Wissen und ohne meine Zustimmung versteht sich. Dummerweise sind solche Vorfälle gemessen an anderen Datenschutzvergehen Bagatelldelikte und für einen Big Brother Award schon lange nichts mehr. Prost!

Eine Spammer-Nummer weniger

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie hatten sich an die Bundesnetzagentur [1] gewandt, da Sie einen Anruf mit einer Gewinnmitteilung über einen Renault Twingo im Wert von 10.000 Euro oder einen Geldpreis in bis zu gleicher Höhe erhalten hatten. In diesem Anruf wurde die Rufnummer 0900 1 009 991 beworben.

Aufgrund des Versto?es gegen Vorschriften des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb sowie gegen Preisangabepflichten des Telekommunikationsgesetzes (TKG) wurde die Abschaltung der vorgenannten (0)900er-Rufnummer angeordnet.

Zugleich wurde ein Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbot für Verbindungen zu der Rufnummer zwischen dem 17.03.2009 und dem Zeitpunkt der Abschaltung angeordnet.

[…]

Wenn er funktioniert, ist ein Staat, in dem die Staatsgewalten an eine in ihren Grundzügen unabänderliche und im Ganzen auf Dauer angelegte objektive Wert- und Rechtsordnung gebunden sind, ‘ne tolle Sache. Danke, Mann!

[1] Bundesnetzagentur – Rufnummernmissbrauch