Zeitzonenkater

Wie im Beitrag BBM & BlinkenArea die Zweite berichtet, werden wir gemeinsam mit BBM vom 23.-27.04.2012 an der Kunstausstellung JETLAG während der Hannover Messe 2012 teilnehmen. Die Ausstellung wird von der Kunsthalle Faust in Kooperation mit der Universität Peking und der Hochschule Hannover durchgeführt. Auf 5.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, verteilt auf 4 Veranstaltungsorte werden in der Messehalle 6 der Hannover Messe, der Fakultät III der Hochschule Hannover, der Kunsthalle Faust und der Innenstadt von Hannover, unter anderem die Auswirkungen der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung Chinas aufgezeigt. Der Beitrag EPKOT von BBM & BlinkenArea wird in der Halle 6 der Hannover Messe zu sehen sein.

JETLAG sucht den Konsens, den gemeinsamen Nenner, dessen Wahrnehmung und visionäres Potenzial in der zeitgenössischen Kunst Ausdruck finden kann. Unter Schlagworten wie Massenproduktion, Mobilität und virtuelle Welten zeigt die Ausstellung partizipatorische Projekte, Lichtinstallationen, raumbezogene Arbeiten, Fotografie und Videokunst. (via: http://www.cn2012de.com/)

BBM & BlinkenArea die Zweite

Wenn die Gruppen BBM (Beobachter der Bediener von Maschinen) und BlinkenArea ein gemeinsames Projekt umsetzen, vermischen sich Roboter, Lichtkunst, Politik, Zukunftsangst, Design, Maschinenbau, Kunst & Informatik. Chancen und Risiken. Das Theater der Welt Projekt TROIA – Temporary Residence Of Intelligent Agents war 2005 auf dem Höhepunkt in Stuttgart zum bersten mit Spannungen überladen. Sowohl innen als auch nach au?en. Geradazu grotesk und provokant, in die Stadt mit den höchsten Pro-Kopf-Kulturausgaben im Land und einem eher konservativen Theater Publikum eine riesige Pizzaschachtel zu krachen, aus der dann aber keine Pizza heraus kam. Sondern dank der Intendantin Marie Zimmermann eine gro?artige Bandbreite an modernem Theater. TROIA war weit vorn, durch die nie dagewesene Technik und die Tatsache, dass sich Zuschauer, Schauspieler und Techniker in einem Raum – der die Bühne war – befanden. Die gro?e aber leider fast unbeobachtete Kunst die uns TROIA bescherte, war aber die Wandlung während der Laufzeit. Von einem ausgeflippten, hyperaktiven, zuckenden und von Eindrücken bepackten – zu einem weichgespülten, fast massentauglichen Stück, was jedoch vielen Menschen den Zugang zum Thema überhaupt erst ermöglichte. Es gab tolle Texte in der Presse sowie einen Beitrag bei ttt – Titel Thesen Temperamente im Ersten. Bei den Vorführungen des Hörstücks Demonen lagen am Ende die Besucher auf dem Boden wie Tote. TROIA war erschöpft von den vielen Besuchern und der täglichen Verwandlung. Leider gibt es nur wenige Menschen die alle TROIA Aufführungen gesehen haben und es gibt auch kaum Videoaufnahmen. Dies und auch die Tatsache, dass das TROIA-Gebäude der Aluminiumverwertung zugeführt wurde und jetzt vielleicht als schicke Alufelge herumfährt, stellt einen weiteren wichtigen Punkt von Kunst dar: Vergänglichkeit.

Zur Überschrift BBM & BlinkenArea die Zweite: Inzwischen sind 7 Jahre vergangen. Es gab in der Zeit viele gemeinsame kleine und gro?e Aktivitäten. Die Gruppen haben nicht wirklich den Kontakt verloren, trotzdem fühlt es sich (besonders für mich) wie ein Neuanfang an.

BBM und BlinkenArea präsentieren:

EPKOT – Experimental Prototype Killers of Tomorrow ***

Eine interaktive Installation mit 6 Robotern und 150 qm Pixelfläche in der Messehalle 6 der Hannover Messe vom 23. – 27.04.2012.

Text von Olaf Arndt <olaf ‘at’ bbm.de>:

In dem interaktiven Szenario EPKOT führen sechs Roboter ein “Gespräch”. Es sind Kampfmaschinen, die ohne menschliches Zutun ihren Weg finden und auf das Erscheinen von Personen im Raum reagieren. Die Maschinen sind mithin “intelligent”. Aber was leitet ihr Verhalten?

Ihr Thema: Grenzen und Beschränkungen, aber auch ungeahnte Handlungsmöglichkeiten, jenseits jeder ethischen Skrupel. Hier zeigt sich das wahre Gesicht jener im “Kampf gegen den Terror” ausgerufenen “Revolution in Sachen des Militärs”. Roboter arbeiten heute zur Unterstützung von Grenzkontrolltruppen, helfen Ausrüstung tragen, Gefangene bewachen, dringen selbständig in verminte oder verseuchte Gelände ein. Au?er fliegen, klettern, schwimmen, greifen, schneiden und bohren können sie mittlerweile auch recht präzise töten. Ist der perfekte Mörder des 21. Jahrhunderts eine Maschine?

Warum erscheint es den Menschen so komfortabel, die Drecksarbeit von einem Apparat erledigen zu lassen? Wie viel Verantwortung nimmt ein Gerät dem Soldaten ab? Welche Gesellschaft entsteht, wenn wir Apparaten, “einfachen komplizierten Vehikeln”, im Rahmen der Software “gewisse Freiheiten” einräumen? BBM und BlinkenArea errichten zur Beantwortung dieser Frage einen Themenpark eigener Art.

BBM arbeiten für EPKOT mit der Nichtregierungsorganisation ICRAC (International Committee for Robot Arms Control) zusammen. ICRAC untersucht mit Unterstützung international renommierter Experten, welche Kraft zur Veränderung unserer demokratischen Gesellschaft der Einsatz solcher Maschinen besitzt. Zu den hochrangigen Wissenschaftlern von ICRAC zählt Dr. Steve Wright, der an der Universität Leeds einen Lehrstuhl für Globale Ethik bekleidet. Wright hat mit BBM bereits im Projekt TROIA über die “Technologien Politischer Kontrolle” von 2004 – 2006 zusammengearbeitet. Gründer von ICRAC ist Prof. Noel Sharkey, ein kritischer Vordenker der “Künstlichen Intelligenz” und Miterfinder des BBC-Formates “Robot Wars”.

Noch gibt es die autonom feuernden Militär-Roboter nicht. Noch braucht es zwei Personen und eine Kommandokette: stets sitzt ein Mensch an den Joysticks und schie?t auf Befehl. Aber die Vision von der autonomen Soldaten-Maschine hat die Science-Fiction-Romane und -Drehbücher verlassen und Eingang in militärische Konzepte gefunden. Der Weg zum bewaffneten Robo-Killer ist frei. Auf mehr als 1700 wird die Zahl der Opfer geschätzt, die allein zwischen 2004 und 2010 durch Drohnen getötet wurden, sagt Noel Sharkey. Seither sind es signifikant mehr.

BBM: Olaf Arndt, Maarten Kippenbroek, Janneke Schönenbach, Lars Vaupel
BlinkenArea: Stefan Schürmans, Stephan Kambor, Martin Winkler

*** Den Namen Epcot haben sich BBM angeeignet und inhaltlich umgedeutet. Er stammt von Walt Disney. Das Akronym EPCOT bedeutet ursprünglich “Experimental Prototype Community of Tomorrow”. Das ist der Name einer utopischen Stadt der Zukunft, die von Walt Disney in Anlehnung an die Struktur seines Heimatdorfes geplant wurde. In Walt Disneys Worten hei?t das: “Es wird eine Gesellschaft von morgen sein, die nie fertig sein wird, sondern ständig neue Technologien und Systeme ausprobiert. EPCOT wird ein Vorzeigeprojekt für die Welt sein, für die Erfindungsgabe und Vorstellungskraft der freien Wirtschaft.“

Video: Eindrücke vom 28C3

28C3 – Behind Enemy Lines

Weil es schon ein paar Anfragen bezüglich des Congresses gibt und hier nichts im Blog steht. Natütlich sind wir auf dem 28C3, sogar mit recht viel Platz, Bauätzen und Projekten. Aktuelle Infos gibt es via Twitter und Bilder bei Flickr.

28C3 BlinkenArea

Podcast auf St. Pauli

Beim rumstöbern in der Müllhalde habe ich die Gesprächssituation 11 und 12 bei Balle auf der Seite gefunden, die 2009 in Hamburg während des Easterhegg aufgenommen wurde. Wir trafen uns an einem Abend in einer netten WG auf dem Kiez, direkt am Transenstrich und haben einige Stunden über Licht. Schönheit. Mehr. gequatscht. Aus irgendwelchen Gründen, sind diese Informationen aber nie in dieses Blog gekommen. Jetzt schon. 😉

Die Gesprächssituation ist der Podcast der “versprengten” Hacker Gruppe Chaosthal. Die Podcasts erfolgen in Zitat: “möglichst chaotischen Raum-Zeit-Rythmen”.

WDR5 Beitrag zum Camp

Am 15.08.2011 um 10:05 gab es in der Sendung “Neugier genügt” einen Audiobeitrag zum Camp 2011.

http://www.wdr5.de/sendungen/neugier-genuegt/s/d/15.08.2011-10.05/b/chaos-communication-camp-in-berlin.html

Falls jemand einen Mitschnitt/Podcast findet, bitte melden.

Camp Tag 5: Bulb auf 3000 m gesichtet!

Wir sind durch Zufall über eine Frau gestolpert, die im Schatten des C-Base-Zeltes an einem nicht zu identifizierenden Objekt bastelt. Wir waren gerade auf unserem gestrigen Fremdprojekt-Besichtigungsrundgang. Bildhauerin ist sie und auf unsere Nachfrage erklärt sie uns, dass es sich bei dem Projekt um einen Hasen handelt, der in einer Kugel sitzend am folgenden Tag mit einem Wetterballon in die Luft starten darf. Das weckt endgültig unsere Neugier.

Einen unserer r0cket-Badges will keiner so recht spenden, um ihn mit dem Hasen mitzuschicken auf unsichere Mission. Aber einen Bulb können wir spenden. Der darf mit. Stefan lötet den noch schnell am frühen Abend und der Hase hat seinen Bulb.

Heute um 11 Uhr finden sich einige Frühaufsteher am C-Base-Zelt ein, um die Hasen-Kugel mit Schnüren am Fallschirm festzuknoten. Dann stapft die ganze Truppe zum Flugplatz. Dort wird der Wetterballon mit Wasserstoff gefüllt und der Hase mitsamt Bulb dran befestigt. Um 12:10 Uhr ist Abflug – etwa 50 Leute verabschieden den Hasen mit Jubel und Applaus.

Das Android-Handy, das dem Hasen beiliegt, sendet schon nach wenigen Minuten die erste SMS mit den GPS-Koordinaten: 3000m haben Hase, Handy und Bulb bereits erreicht, Tendenz weiterhin steigend. Nach der Windrichtung Nord-Ost zu schlie?en, wird der Hase wohl in Polen oder in der Ost-See landen. 10 Stunden Flugzeit werden ihm prognostiziert – so die Erfahrung des C-Base-Projektteams. Bei den letzten beiden solchen Wetterballon-Projekten war es so, sagen sie. Sobald der Wetterballon in den höheren Sphären platz, sorgt der Fallschirm für eine sanfte Landung. Mit etwas Glück wollen sie den Hasen dann wiederfinden.

Camp Tag 3: Halbzeit und hoher Besuch

Ja, es ist leider schon Halbzeit beim Chaos Communication Camp 2011. Aber die Stimmung ist selbstverständlich ungetrübt. Gestern begann der Verkauf der Camp-T-Shirts und Camp-Pullover. Da sich das Wetter noch nicht vollständig dazu durchringen konnte, den Nerds wohlgesinnt zu sein, waren die Camp-Pullover bereits gestern ausverkauft :). Nachts wird es immernoch knackig kalt, auch wenn für die kommenden Tage steigende Temperaturen gemeldet werden.

Die Sonne blinzelt ab und an zwischen den Wolken durch. Wen es trotzdem friert, dem hilft eben nur wärmen. Dafür wird dem Nerd genügend Auswahl geboten: Chai-Tee, normalen Tee, hei?e Schokolade, Kaffee und Cocktails gibt es auf den Hauptversorgungsstra?en, der “Launch Pad Road” und der “Ijon Tichy Alley”. Dazwischen findet sich neben Würstchen und Crêpes auch Pizza, Burger, Geschnetzeltes, Mexikanische Gemüsepfanne, Ofenkartoffeln …. Es bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt. (Meine Tasse durfte unter die Hard-Core-Kaffee-Maschine von Café Revolution – hat auf diese Weise schon mehrere Pappbecher gespart)

Nach dem Essen kann man hier auch die nötige Ruhe finden:

Natürlich finden weiterhin viele interessante Vorträge und Workshops unterschiedlichster Art statt (na wer errät was hier ge-workshopt wird? 🙂 ):

  

Die Blinkenarea ist den ganzen Tag gut besucht (wenn man bedenkt, dass der “Tag” hier gegen 11 Uhr beginnt und nicht vor 1:30 Uhr endet). Der Blinken-Nerd beginnt im Alter von 7 Jahren bereits damit, ein Bulb zu löten, und zwar erfolgreich, versteht sich! Da hat sich die Taschengeld-Investition gelohnt! Wir könnten glatt beim Chaos macht Schule Projekt teilnehmen.  Seit gestern ist übrigends auch vom AKL-Mini kein Bausatz mehr da.

Ach, und falls Ihr Euch fragt, wer der hohe Besuch war:

Heute Abend hat uns fefe besucht und den Entstehungsprozess eines Bulbs stundenlang fasziniert verfolgt. Am Ende hat er sogar selbst noch den Lötkolben geschwungen und sein r0cket-Badge gepimpt. Er ist jederzeit wieder willkommen, und vielleicht können wir ihn eines Tages doch noch zum Löten eines Blinken-Bausatzes motivieren 🙂

 

Camp Tag 2: Zweiter Presse-Auftritt

Sind wir jetzt im Fernsehn? Ja das sind wir jetzt – Stefan auf jedenfall.

Wir dürfen wieder von unseren BlinkenArea-Projekten erzählen und wie wir uns von der Blinkenlights-Gruppe unterscheiden. Das bluebox-Projekt steht im Mittelpunkt des Interesses. Und Ingo geht – wenn auch zaghaft – auf den Vorschlag ein, dass die Blinkenlights-Truppe unser BlueBox-Projekt in Miniaturform nachbaut. Im Gegenzug zu den Blinkenlights-Projekten, die in der Vergangenheit immer höchst ambitioniert von der BlinkenArea nachgebaut wurden, versteht sich.

Mal sehen, ob demnächst ein BlueBlox-Nachbau blinken wird.

Camp Tag 2: Erster Bausatz ausverkauft

Nachdem wir heute mit einem etwas lahmen Vortrag über “Wie mache ich interessante Workshops” in den zweiten Chaos-Camp-Tag gestartet sind, fand anschlie?end eine sehr interessanter Vortrag des gemeinnützigen Vereins Digitale Gesellschaft e. V. statt. In dem Vortrag hat sich der Verein mit seiner noch recht kurzen Gründungs- und Bestehensgeschichte und seinen Zielen vorgestellt.

Für das eine Jahr seit Beginn des langwierigen Gründungsprozesses hat der Verein mit seinen 20 Mitgliedern schon einige coole Kampagnen und Aktionen zum Thema Netzpolitik  zu verzeichnen. Die selbst auferlegte Kernaufgabe sei, Themen wie digitale Bürgerrechte und Netzpolitik an die Gesellschaft heranzutragen. Und ganz wichtig: “nicht nur für Nerds” sollen die Aktionen sein, sondern “im Extremfall auch für unsere Eltern”.

Um das zu erreichen möchten sie u. a. eine Kampagnenplattform bieten, um Bewegungen mit vorhandener Infrastruktur schneller und einfacher zu planen und durchzuführen. Etwas derartiges fehlt laut Markus Beckedahl in Deutschland noch, um mit der vorhandene Energie und Motivation etwas zu bewegen – im gro?en Stil natürlich.

Auf die Frage, wie man sie denn sinnvoll unterstützen könne, werden wir neben der Spenden-Möglichkeit darüber aufgeklärt, dass man sich auf der Webseite registrieren könne und dann im Falle eines Aufrufs durch den Verein die  Beteiligung an Aktionen willkommen sei.

Als wir hochmotiviert und vor Engagement nur so strotzend aus dem Vortragshangar gestürmt sind wurden wir mit durch und durch wärmenden Sonnenstrahlen belohnt. Leute mit durchschnittlichem Wärmeempfinden können heute Nachmittag den Pullover auch mal im Zelt liegen lassen und im T-Shirt über das Camp schlendern. Das führt zu einem völlig neuen Camp-Gefühl – wir betreten Zelte allein aus Interesse für die Projekte und nicht nur wegen der regenundurchlässigen Eigenschaft selbiger :).

Auch die Hubi-Flieger haben die Gelegenheit, einmal ganz entspannt ihr Können zu zeigen.

Das treibt auch viele Besucher zu uns ins Zelt und die Lötkolben kühlen kaum noch ab. Der BlinkenLEDs Plus Bausatz ist bereits ausverkauft.