Zwei Erlebnisse in den letzten 14 Tagen konnten wir wieder in die hervorragende Reihe “Servicewüste Deutschland” einfügen, aus der wir Euch unlängst berichteten: “Hilfe, ich bin ein Nullkunde” lautete meine Überschrift. Sowohl am Freitag als auch am Samstag konnte ich mich davon überzeugen, dass auch andere von diesem Status betroffen zu sein scheinen und wir wollen Euch unsere Geschichten natürlich nicht vorenthalten.
Am vorletzten Wochenende begann in Magdeburg der Abbau von bluebox. Zwischendurch wollten wir uns im Palazzo eigentlich nur ein gemütliches Eis gönnen. Zuerst schlich der Kellner einige Runden um uns herum, bevor er sich entschloss, doch noch unsere Bestellungen aufzunehmen. Abgesehen von einigen anderen Dingen waren darunter ein Joghurt-Becher und ein Joghurt-Shake, was zunächst offenbar zu Verwirrungen und am Ende zu zwei Joghurt-Bechern führte. Der Becher, der eigentlich ein Shake sein sollte, ging also zurück und ein neuer Shake wurde bestellt. Kurz (viel zu kurz) darauf war er auch schon da: der sonst so einheitlich gelbe Maracuja-Shake hatte im Gegensatz zu vorherigen Exemplaren allerdings ein paar schwarze Punkte bekommen. Schokolade? Weit gefehlt! Statt einen neuen Joghurt-Shake anzurühren, wurde der Becher offenbar einfach in den Mixer geworfen und verrührt. Dabei wurde allerdings auch nicht auf die Dekoration verzichtet: eine Maracuja samt Schale und Kernen. Das waren sie also, die schwarzen Punkte. Köstlich. Mit einem albernen Grinsen seitens des Kellners, aber zumindest ohne Murren ging auch dieser Shake zurück und schlussendlich gab es dann doch noch den ersehnten Shake. Eine Frechheit, die sich doch so schnell nicht wiederholen konnte. Oder doch?
Denn schon letztes Wochenende war es wieder soweit: Wir entschlossen uns, frühstücken zu gehen und entschieden uns für das ALEX (vorsicht: Sound 😉 ). Kaum sa?en wir, konnten wir auch schon unsere Frühstücks-Bestellung aufgeben und anfangen, das Buffet zu plündern. Zum Glück waren wir für das Essen selbst verantwortlich, denn sonst wären wir vermutlich verhungert. Denn die Getränke lie?en auf sich warten. Ein halbes Stündchen später erneuerten wir unsere Bestellung, nachdem wir zwischendurch noch einen weiteren Kaffee hinzugefügt hatten. Der erste Teil der Bestellung tauchte dann auch irgendwann auf (zum Glück konnten wir uns bis dahin mit dem Umsonst-Saft, den es im ALEX zum Frühstück dazu gibt, beschäftigen) und schlie?lich trudelte auch der zuletzt bestellte Kaffee ein. Allerdings war ein Gro?teil des Kaffees auf dem Weg von der Bar zu unserem Tisch in die Untertasse entwichen. Darin schwammen Zucker, Kaffee-Sahne und Löffel. Die Kellnerin sah darin jedoch offensichtlich überhaupt kein Problem und meinte: “Habt Ihr noch eine Serviette?” Ja, hatten wir, aber so geht es ja nun nicht. Also: neuer Kaffee bestellt. Die gleiche Tasse mit dem gleichen Sprung auf der gleichen Untertasse war innerhalb weniger Augenblicke wieder da. Tasse und Untertasse waren halbherzig abgewischt worden, was man an den Kaffeeflecken noch gut erkennen konnte und die Tasse war natürlich auch nicht voller als vorher. Der Geschäftsführer war natürlich nicht zu sprechen, aber ein Gespräch mit der Schicht-Leiterin führte zumindest dazu, dass der Kaffee nicht bezahlt werden musste.
Willkommen in der Servicewüste und bis zur nächsten Episode!
Tja meine Lieben, das ist eben der Kapitalismus, personifiziert durch globalisierte Beschei?er und unfähige Aushilfsfriseusen. 😉